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Hamburg „Ikone des Balletts“

John Neumeier bleibt vier weitere Jahre Ballettchef

Will, darf und soll bleiben: John Neumeier, Ehrenbürger der Stadt Will, darf und soll bleiben: John Neumeier, Ehrenbürger der Stadt
Will, darf und soll bleiben: John Neumeier, Ehrenbürger der Stadt
Quelle: dpa
Er ist weltweit einer der renommiertesten Choreografen und leitet seit 45 Jahren das Hamburg Ballett. Jetzt verlängert der gebürtige Amerikaner John Neumeier seinen Vertrag erneut.

Die Ära geht weiter: Ballett-Legende John Neumeier hat seinen Vertrag als Chef des Hamburg Balletts um weitere vier Jahre bis 2023 verlängert. Am Montag unterzeichnete der gebürtige Amerikaner gemeinsam mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD) einen entsprechenden Vertrag im Hamburger Rathaus. Damit ist der 79-Jährige der dienstälteste Ballettchef der Welt.

„Auch nach 45 Jahren an der Spitze des Hamburg Ballett sehe ich diese Position als außerordentlich faszinierende Lebensaufgabe an: für mich als Künstler und Choreograf, als Ballettintendant und nicht zuletzt als Ehrenbürger der Freien und Hansestadt Hamburg“, sagte Neumeier. Seine geistige und physische Gesundheit erlaube es ihm, die Zukunft aktiv zu planen. „Die Kreativität hört nicht einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt auf“, meinte Neumeier. Mit seiner Entscheidung löse er auch vielfältige Erwartungen ein, auch von Gastspielpartnern in Tokio, Moskau und Wien.

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Der Kontrakt des 79-jährigen Neumeier läuft 2019 aus. Der gebürtige Amerikaner zählt zu den renommiertesten Choreografen weltweit. Seit 1973 leitet er das Hamburg Ballett, das er zu Weltruhm führte. Compagnien in aller Welt tanzen seine mehr als 150 Choreografien. Gerade tourte seine Compagnie durch Japan, und sein Ballett „Anna Karenina“ feierte Premiere am Bolschoi-Theater in Moskau.

Neumeier hat erreicht, was ein Choreograph erreichen kann

„John Neumeier und seine Compagnie ziehen mit ungebremster Kraft und Kreativität das Publikum in ihren Bann und sind in der ganzen Welt herausragende Botschafter der Kulturstadt Hamburg“, sagte Kultursenator Brosda. Mit dieser Entscheidung werde John Neumeier ein halbes Jahrhundert lang an der Spitze des Hamburg Ballett stehen – das sei „eine wahrhaft herausragende Leistung und eine künstlerisch einzigartige Ära“.

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Zur weiteren Profilierung des Balletts werde die Compagnie bereits ab der Spielzeit 2018/19 um drei neue Tänzerstellen aufgestockt. Daneben werde die Stadt die Sicherung der Zukunft des Bundesjugendballetts sowie die dauerhafte Erhaltung der Sammlung und Stiftung John Neumeier, einer der größten privaten Ballettsammlungen der Welt, weiter verfolgen.

John Neumeier hat in der Ballettwelt alles erreicht, was ein Choreograph erreichen kann: Nach einem Engagement bei John Cranko in Stuttgart wurde er 1969 in Frankfurt der jüngste Ballett-Direktor Deutschlands, heute mit 79 Jahren ist er der dienstälteste Ballettchef der Welt.

Nachfolge ist ungewiss

Zu seinen mehr als 150 Choreographien zählen Neuinterpretationen von „Romeo und Julia“ oder „Illusionen – wie Schwanensee“, Biografien und Literaturvorlagen wie „Nijinsky“ oder „Tod in Venedig“ sowie Werke von Gustav Mahler oder Bachs „Matthäus-Passion“. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der „Benois de la danse“, der „Ballett-Oscar“ für sein Lebenswerk, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hamburg und der japanische Kyoto-Preis.

Wie es mit dem Hamburg Ballett nach 2023 weiter gehen soll, ist noch offen. Seit 2015 steht Lloyd Riggins (49), langjähriger Erster Solist der Compagnie und Ballettmeister, Neumeier als stellvertretender Ballett-Direktor zur Seite.

Würde es nach John Neumeier gehen, sollte der gebürtige Amerikaner auch seine Nachfolge antreten. „Ich würde Lloyd Riggins empfehlen, weil er ein sehr guter Organisator, Ballettmeister und anständiger Mensch ist, der von der Compagnie sehr respektiert wird und das Repertoire sehr gut kennt“, sagte Neumeier. Kultursenator Brosda erklärte hingegen, welche Struktur und welche Form das Hamburg Ballett nach 2023 haben soll, müsse in den nächsten Jahren erarbeitet werden. „Jetzt haben wir die Zeit, um diese Fragen zu klären“, meinte Brosda.

Die Grünen freuen sich über die Verlängerung: „John Neumeier ist eine Ikone des Balletts und hat Hamburg in diesem Feld auf die Weltkarte gesetzt. Deshalb ist es mir eine besondere Freude, dass er mit seinem Charisma und seiner Kreativität unserer Stadt weitere Jahre erhalten bleibt“, sagte René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion.

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